Sich selbständig machen zu wollen wird immer beliebter. Die passende Ideen für das Business muss dabei nicht schon immer gefunden sein. Ganz einfach ist die Selbstständigkeit allerdings nicht – laufende Kosten, einen Businessplan schreiben, das Gewerbe anmelden, Rechnungen schreiben… um das und viel mehr muss man sich neben seiner Geschäftsidee kümmern.
Wir geben Antworten auf deine Fragen und zeigen dir, welche Tipps und Tricks es gibt, um erfolgreich selbstständig zu sein, inklusive Checklisten zum Theme Selbstständigkeit.
Selbständig machen: So geht’s
Du weißt, du willst dich selbstständig machen, fragst dich jetzt aber “Wie mache ich mich selbständig?” oder “Wie kann man selbstständig werden?”
Im Schnelldurchlauf erklärt: Wie wird man selbstständig
- Selbständig machen: So geht's
- Gute Geschäftsideen gibt es zuhauf
- 1. Geschäftsidee entwickeln
- 2. Businessplan schreiben
- 3. Die richtige Rechtsform wählen
- 4. Finanzplanung: Was kostet es, selbständig zu sein?
- 5. Name finden und Corporate Design erstellen
- 6. Onlinepräsenz schaffen
- 7. Gewerbe anmelden
- 8. Buchhaltung
- 9. Versicherungen prüfen
- 10. Netzwerken / Personal Branding
- Hilfreiche Tools & Apps zur Selbständigkeit
- Häufige Fehler, wenn man sich selbständig macht
- Fazit: Selbstständigkeit einfach gemacht
- FAQ
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Gute Geschäftsideen gibt es zuhauf
Geschäftsideen dafür, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder selbstständig zu werden, gibt es ohne Ende und man kann im Internet endlose Informationen dazu finden. Die Frage “Mit was soll ich mich oder womit kann man sich selbstständig machen?” stellt sich daher höchstens wegen der großen Auswahl.
Hier ein kleiner Einblick in Ideen für die Selbstständigkeit:
- Fitness Coach
- App Entwickler
- Virtuelle Assistent
- Affiliate Marketing betreiben (z.B. auf Youtube)
- Social Media Influencer
- Unverpackt Läden als Beispiel für Ideen, um einen Laden zu eröffnen
- Copywriter
Wir zeigen dir in diesem Artikel Schritt für Schritt den Start in die Selbstständigkeit, welche ersten Anlaufstellen es gibt, wie man sich Genehmigungen einholt und alles, was du für die Existenzgründung in Deutschland brauchst. Für alle, die wissen: “Ich will selbstständig werden.”
> Disclaimer:
Das hier ist keine rechtliche Beratung. Im Zweifel lieber einmal mehr bei der Behörde oder dem Anwalt anrufen.
1. Geschäftsidee entwickeln
Selbstständig sein, aber mit was? Soll ich mich mit Ideen für einen Laden, um eine Firma zu gründen und Unternehmer zu werden oder Ideen für Arbeit heraussuchen? Es ist wichtig, zuerst zu wissen, was man machen will und was man damit machen will: Business Ideen für Schüler:innen können zum Beispiel anders aussehen als Ideen für die Existenzgründung als Unternehmer von Personen, die sich beispielsweise durch ein Studium schon weiter spezialisiert haben.
Coole oder einfache kleine Geschäftsideen reichen allerdings nicht aus, um ein Business zu starten – ansonsten kommt dein Business schnell an seine Grenzen. Gute Geschäftisdeen für die Selbstständigkeit sind…
- Ideen für Selbstständigkeit, die sich skalieren lassen
- kreative Geschäftsideen, die eine Marktlücke füllen
- eine Unternehmensidee, für die du wirklich brennst
Eine Geschäftsidee ist elementar für den weiteren Prozess, da man ohne Idee nicht weiß, welche Rechtsform man braucht, welche Brand Identity man sich schaffen soll und man verliert Profil, was einem im internationalen Markt schnell aus dem Wettbewerb ziehen kann.
Hier ein paar Fragen, mit denen Du Ideen für die Selbständigkeit sammeln oder auswählen kannst:
- Bei welchen Ideen für Unternehmen leuchten deine Augen so richtig?
- Wie kann man bei diesen Ideen zum Selbstständigmachen weitere Elemente zum Skalieren hinzufügen?
- Gibt es eine Marktlücke, die ich mit dieser Idee für ein Gewerbe füllen kann?
>Tipp:
Ein Geschäftsmodell mit Hilfe des Business Model Canvas kann prüfen, ob die Idee tragfähig ist.
2. Businessplan schreiben
Wenn du eine der Ideen, um eine eigene Firma zu gründen oder selbstständig zu werden, ausgewählt hast, kannst du in dieser Phase deinen konkreten Plan schreiben und Ideen brainstormen, mit denen du dein eigenes Business aufbauen und deine Geschäftsidee entwickeln kannst.
Der Businessplan ist eine ausführlichere Variante des Business Model Canvas.
Er beantwortet folgende Fragen:
- Welche Produkte und Dienstleistungen sollen angeboten werden?
- Welche Marktstrategie verfolgt das Unternehmen am Markt?
- Was sind Chancen und Risiken?
- Wie stehen die wirtschaftlichen Aussichten auf Erfolg?
Das ganze passiert meist in 12 Hauptkapiteln:
- Executive Summary
- Team
- Idee & Angebot
- Zielgruppe
- Markt und Wettbewerb
- Vision und Unternehmensziele
- Strategie
- Marketing
- Organisation (Standort, Rechtsform etc.)
- Finanzplan
- SWOT Analyse
- Anhang
>Tipp: An diesem zweiten Schritt weißt du noch nicht alles, was du für den Businessplan brauchst. Du kannst ihn aber weiter ausfüllen, während du weitere Schritte bearbeitest.
3. Die richtige Rechtsform wählen
Je nachdem, welche Rechtsform man für sein Unternehmen oder die Selbstständigkeit wählt, hat man Rechte und Pflichten, die man einhalten muss. Die Auswahl ist abhängig von zehn Kriterien und Fragen:
- Wie viele Gründer gibt es?
- Wie hoch soll das Haftungsrisiko sein?
- Wie hoch ist das Startkapital?
- Welche Art von Produkten/Dienstleistungen vertreibst du?
- Welche Besonderheiten bei Steuerfragen nimmst du in Kauf?
- Willst du eine schnelle, formlose Gründung?
- Möchtest du einen frei wählbaren Unternehmensnamen?
- Wie viel Buchhaltungsaufwand traust du dir zu? Wie stehst du zur Pflicht zur Veröffentlichung von Bilanzen?
- Willst du in Zukunft Investments von VCs (Venture Capitalists) und co. holen?
- Soll dein Unternehmen gemeinnützig oder kapitalorientiert sein?
Verschiedene Rechtsformen geben auf diese Fragen verschiedene Antworten. In unserem Rechtsformen-Überblick findest du alles, was du zur Entscheidung für eine Rechtsform brauchst:
6 Rechtsformen im Vergleich
Rechtsform | Gründung | Vorteile | Nachteile | Kosten |
---|---|---|---|---|
Freiberufler | · Man muss kreativ bzw. in wissenschaftlichen, künstlerischen oder schriftstellerischen Bereichen tätig sein. · Freiberufler erbringen ihre Leistungen selber. · Eine per Gesetz definierte Reihe von freien Berufen bringt Klarheit. | · Keine Gewerbesteuer · Kein Pflichtmitglied bei der IHK/HWK · Keine Pflicht zur doppelten Buchfürhung, stattdessen reicht eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung | · Einteilung hängt teils von Einschätzung des Sachbearbeiters beim Finanzamt ab · Einschränkungen in der Skalierung (Man muss oft um Erlaubnis fragen) · Das Finanzamt kann bis zu 7 Jahre rückwirkend den freiberuflichen Status aberkennen. | · Ab 0€ |
Kleingewerbetreibende:r | · Weniger Risiken als Gründer im Hauptgewerbe · Passend für Nebenjobs, als z.B. für Studierende, Ruheständler etc. | · Keine Umsatzsteuer muss ausgewiesen werden · Geringerer Verwaltungsaufwand, da Brutto-Netto-Unterscheidung in der Buchhaltung nicht nötig · Keine Gewerbesteuer (der Freibetrag liegt bei 24.000€) | · Einkommensgrenze von 22.000€ (+ ein Jahr 50.000€ bevor man die Bezeichnung verliert) · Fehlende Umsatzsteuerangaben auf Rechnungen können Anschein geringerer Professionalität bringen · Höhere Betriebsausgaben, da keine Vorsteuer aus Eingangsrechnungen abgezogen werden darf · Preiserhöhung für Kund:innen, sobald die Umsatzgrenze überschritten ist | · 10-65€ für Gewerbeanmeldung |
GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) | · Erste und einfachste Form der Personengesellschaften · Kein Mindest-Stammkapital · Hohes Maß an Mitbestimmungsmöglichkeiten für Gesellschafter | · Schnelle und unkomplizierte Gründung · Keine Buchführungs- und Bilanzierungspflicht · Geschäftsführer haftet nicht für Insolvenzverschleppung · Steuerlich kann man von der Kleinunternehmerregelung profitieren | · Persönliche Haftung für Schulden der Gesellschaft · Einfache Auflösung durch Ausscheiden eines Gesellschafters möglich · Keine Firmierung, also keinen Namen unter dem die GbR Geschäfte betreibt · Unterliegt nicht niedrigeren Steuersätzen der Körperschaftssteuer, sondern Spitzensteuersätzen der Einkommenssteuer | · 10-65€ für Gewerbeanmeldung (+ empfohlen: Gesellschaftervertrag) |
Kaufmann e.K. | · Anwendung des Handelsgesetzbuches | · “Rügepflicht” schützt Verkäufer vor Verlusten · Kaufmännisches Bestätigungsschreiben als besondere Art des Kaufvertrags · Unkomplizierte Gründung mit wenigen Formalitäten · Keine Veröffentlichung des Geschäftsbericht · Freie Namenswahl | · Unbeschränkte Haftung, auch mit Privatvermögen · Bilanzierungspflicht · Eingeschränkte Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung | · 10-65€ für Gewerbeanmeldung + evtl. besondere Zulassungsvoraussetzungen + 50-200€ für Meldung oder Prüfung bei der Handwerkskammer |
UG (haftungsbeschränkt) | · Die UG bekannt als die kleine Schwester der GmbH: symbolischer Euro reicht | · Geringere Kapitalaufbringung Haftungsbeschränkung · Musterprotokoll statt Satzung bei max. drei Gesellschaftern (= weniger Notarkosten) | · Kann nicht mit Sacheinlage gegründet werden · Allgemein bekannt, dass UG meist nur aus Kostengründen gewählt wird · Gesetzliche Gewinnrücklage (nur für Verlustvorträge, darf nicht ausgeschüttet werden) · Musterprotokoll erlaubt keine Abweichungen vom Muster, schränkt Möglichkeiten stark ein | · Ab 1€ + 10-65€ Gewerbeanmeldung + Notar |
GmbH | · Gesellschafter ernennen Geschäftsführer · Haftungsbeschränkung · Offenlegung der Jahresabschlüsse | · Beschränkte Haftung = geschütztes Privatvermögen · Guter Ruf bei Kund:innen und Geschäftspartner:innen · GmbH-Gesetz als Regelwerk · Musterprotokoll ermöglicht schnellere und günstigere Gründung · Fremdgeschäftsführer möglich · Internationale Gründung möglich · Sacheinlagung möglich | · Mindestkapital von 25.000€ nötig · Schriftlicher Gesellschaftsvertrag und Notartermin notwendig · Pflicht zur Erstellung einer Jahresbilanz · Pflicht zur Einrichtung eines Aufsichtsrats bei 500+ Mitarbeiter:innen · Im Insolvenzfall müssen unvollständig eingebrachte Stammeinlagen vom Privatvermögen bezahlt werden · Gutachten für Sacheinlagen nötig | · Mindestkapital von 25.000€ + 10-65€ Gewerbeanmeldung + Notarleistung + Gutachter für Sacheinlagen/Steuerberater/Rechtsanwalt |
4. Finanzplanung: Was kostet es, selbständig zu sein?
In diesem Punkt zeigt sich, wie wirtschaftlich dein Unternehmen ist. Das Ziel ist es, nicht nur alle Startkosten wieder hereinzuholen, sondern auch Gewinn mit dem Unternehmen zu erzielen.
> Wichtig:
Je nach Idee und Umsetzung unterscheiden sich die Kosten enorm – ein Onlineshop im Homeoffice ist meist zum Beispiel günstiger als die Eröffnung eines Restaurants.
Die laufenden und die Gründungskosten sind daher zentral, um die Wirtschaftlichkeit einschätzen zu können. Die Menge an Kund:innen lässt sich vorher schwer einschätzen – einschätzen lässt sich allerdings, ob einem die Selbständigkeit das Risiko wert ist.
>Tipp: Plane den Kund:innenzulauf in verschiedenen Szenarien (pessimistisch, neutral, optimistisch), um dir ein Bild über die Einnahmen machen zu können.
Welche Fördergelder & Zuschüsse gibt es?
Es gibt allerdings auch die Möglichkeiten, die Startkosten beim Selbstständigmachen ein bisschen zu minimieren und Hilfen für Existenzgründungen in Anspruch zu nehmen:
Ein Existenzgründerzuschuss von der Bundesagentur für Arbeit, auch bekannt als Arbeitsamt oder Arbeitsagentur, kann bei Selbstständigkeit und Existenzgründung die erste kleine Förderung bringen. Auch Studierende können spezielle Förderprogramme wie EXIST in Anspruch nehmen.
Zudem sind Investments von Förder:innen eine Möglichkeit, an mehr Startkapital zu kommen. Man muss allerdings damit rechnen, dann auch so lange wie das Unternehmen existiert einen Teil der Gewinne abgeben zu müssen.
Die Startkosten können ebenfalls mit Eigenkapital oder mit einem Bankkredit abgedeckt werden – bei der Summe müssen aber auch die laufenden Kosten miteinberechnet werden, die natürlich auch dann bezahlt werden müssen, wenn das Unternehmen noch nicht profitabel ist.
Indem man als Unternehmen Geld spart, kann man die laufenden Kosten minimieren und so die Gewinnchancen erhöhen.
Tipps, um Geld zu sparen:
5. Name finden und Corporate Design erstellen
Ein kreativer Name für das Unternehmen hilft, aus der Masse herauszustechen, deswegen sollte man sich lieber zu spät als zu früh darum kümmern. Vor allem kann der Name auch Auswirkungen auf das Design von Logo, Webseite und mehr haben, sodass man bei späterer Namensgebung oft ein ganzes Rebranding braucht.
Auch die Namensgebung ist allerdings nicht so einfach, wie man am Anfang denken mag. Das sind die häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet:
Verwendung nicht recherchieren
Gibt es schon andere Unternehmen, die den Namen oder einen ähnlichen Namen verwernden? Wenn darauf Markenschutz besteht, kannst du den Namen nicht mehr verwenden. Auch ohne Markenschutz sollte allerdings ein anderer Name gesucht werden, wenn das andere Unternehmen schon ein bisschen bekannter ist – sonst gibt es schnell Verwechslungsgefahr.
Kreative, aber komplizierte Namen
Es ist wichtig, sich kreativ mit Namen auszutoben. Allerdings sollte der Name, für den du dich am Ende entscheidest leicht zu merken und leicht aussprechbar sein. Ansonsten kann dein Unternehmen schnell in Vergessenheit bei möglichen Kund:innen.
Marktrechte nicht sichern
Du hast deinen perfekten Unternehmensnamen gefungen und es besteht noch kein Markenschutz auf den Namen? Dann sicher dir die Markenrechte! So stellst du sicher, dass der Name ein Alleinstellungsmerkmal ist und dass es keine anderen
Das Design des Unternehmens
Farben, Formen, Schriftarten – alle sagen unterbewusst etwas aus und können das Bild, das andere von deinem Unternehmen haben, beeinflussen. Je nachdem, wie viel Startkapital man zur Verfügung hat, kann man eine Person beauftragen, die sich um das Corporate Design kümmert, oder man nutzt individualisierbare Vorlagen für Websites und Seiten wie Canva für Designaufgaben.
6. Onlinepräsenz schaffen
Immer mehr Geschäfte finden online statt – oder zumindest die Werbung für Geschäfte – sodass es selbst bei lokalen Läden eine Investition ist, eine Onlinepräsenz zu schaffen. Natürlich kann man immer irgendwie mehr Traffic erzeugen und seine Strategie verbessern, allerdings ist der größte Fehler, den man hier machen kann, gar keine Onlinepräsenz zu machen.
> Tipp: Wer nicht direkt eine große Webseite bauen möchte, kann auch erstmal nur auf Social Media aktiv sein.
Je nachdem, wie man die Sache angeht, kann eine Onlinepräsenz ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen – als hätte man als Gründer nicht schon genug zu tun. Lege dir damit unbedingt die ersten Schritte aus und plane darüber hinaus Inhalte langfristig, beispielsweise schon immer am Anfang des Monats, um Zeit zu sparen und trotzdem effektiv neue Kund:innen zu gewinnen.
Für eine Website kann man, wenn man das Kapital hat, Content Writer einstellen, die die Artikel für dein Unternehmen schreiben, sodass du mehr Zeit für andere Dinge hast. Auch für Social Media gibt es sogenannte “Social Media Manager”, die die Interaktion und die Content Erstellung für dich übernehmen.
7. Gewerbe anmelden
Nachdem alles geplant und vorbereitet ist, geht es nun an die Bürokratie und die praktische Gründung des Unternehmens – super langweilig, aber unbedingt nötig, wenn man später keine Probleme bekommen möchte. Lichtblick:
Nach diesem Schritt bist du offiziell selbstständig oder hast ein eigenes Unternehmen 🥳
Je nachdem, für welche Rechtsform man sich vorher entschieden hat, muss man verschiedene Behörden anlaufen:
Anlaufstellen | Einzelunternehmen/ GbR | Freiberufler:innen | GmbH/UG |
---|---|---|---|
Handelsregister | Ja | ||
Transparenzregister | Ja | ||
Gewerbeamt | Ja | Ja | |
Finanzamt | Ja | Ja | Ja |
IHK/HWK | Ja | Ja | |
Berufsgenossenschaft | Ja | Ja |
> Gut zu wissen: Die Gewerbeanmeldung ist rechtlich vor der ersten Unternehmenstätigkeit, also zum Beispiel einem Verkauf, nötig.
8. Buchhaltung
Alle Personen, die selbstständig arbeiten, müssen sich auch um ihre Finanzen und um die Buchhaltung zu kümmern. Das heißt unter anderem:
- das Schreiben von Rechnungen
- eine korrekte Steuererklärung mit der Anlage EÜR
- eine Lohnbuchhaltung bei der Beschäftigung von Mitarbeiter:innen
Generell gilt auch bei dem Thema Finanzen: Besser zu früh als zu spät. Wenn man erst kurz vor der Steuererklärung versucht, alle Ein- und Ausgaben nachzuvollziehen, dann kann man schnell den Überblick verlieren und später sogar Probleme wegen Steuerhinterziehung bekommen, wenn man etwas falsch angibt. Für die rechtzeitige Buchhaltung lohnt sich:
- Rechnungen in einem digitalen Ordner aufzubewahren und die Dateinamen für den besseren Überblick einheitlich zu formulieren
- eine Excel-Tabelle mit Eingaben und Ausgaben führen
- eine Lohnsoftware etablieren, wenn man Mitarbeiter:innen hat
9. Versicherungen prüfen
Ein Punkt, der auf dem Weg zur Selbstständigkeit schnell einmal vergessen wird. Gerade, wer selbstständig Geld verdient, muss allerdings so einige Dinge bei der Versicherung beachten. Wir haben alle Versicherungen und mögliche Besonderheiten zusammengefasst:
Versicherung | Besonderheiten |
---|---|
(Private) Krankenversicherung | Ab einer bestimmten Einkommensgrenze braucht es eine private Krankenversicherung. Frage bei deiner Krankenkasse nach mehr Information. |
Rentenversicherung/ Arbeitslosenversicherung/ Berufunfähigkeitsversicherung | Auch Gründer sollten sich für das Alter absichern und nicht darauf hoffen, dass der Gewinn reicht, um auszusorgen. |
Unfallversicherung | Bei Gewerben mit hohem Risiko lohnt sich eine private Unfallversicherung, ansonsten reicht meist eine Berufsgenossenschaft. |
Krankengeld | Dieser zusätzliche Schutz zur Krankenversicherung schützt vor Verdienstausfällen. |
Cyberversicherung | Diese Versicherung lohnt sich im digitalen Umfeld, z.B. bei Onlineshops |
Betriebshaftpflicht, Vermögensschadenhaftpflicht, Geschäftsinhalt | Je nachdem, welche Tätigkeit man als Selbständige:r ausübt, sind weitere Versicherungen von Vorteil. Mit der Versicherung für den Geschäftsinhalt können Juweliere zum Beispiel den Schmuck im Geschäft versichern. |
10. Netzwerken / Personal Branding
Nachdem du deine Ideen für die Unternehmensgründung umgesetzt hast, gilt es darum, dein (Side) Business bekannter zu machen. Netzwerk Events helfen dir, dich in der Welt der Unternehmen zu etablieren und Kontakte zu knüpfen, die dir im Arbeitsalltag hilfreich sein können. Ebenfalls kannst du von anderen Freelancern oder Unternehmern Tipps lernen und etwas über die Stärken und Schwächen deines Ansatzes erfahren.
>Tipp:
Wenn du dein LinkedIn-Profil regelmäßig aktualisierst, können dich so neue Personen finden und du kannst deine Netzwerke über LinkedIn warm halten.
8 Dinge, die du in deinem LinkedIn Profil auflisten solltest
- Aussagekräftiger Profilslogan
- Berufserfahrung und Ausbildung in chronologischer Reihenfolge
- gesprochene Sprachen für mögliche neue Kontakte
- Kenntnisse (mit der Bitte an Kontakte, diese zu bestätigen)
- Soziales Engagement
- Projekte
- Auszeichnungen (z.B. für das Unternehmen oder für Fortbildungen)
- Bild und Hintergrundbild
Hilfreiche Tools & Apps zur Selbständigkeit
Es gibt eine Vielzahl an Tools, die einen als Selbstständig:er unterstützen und so die Arbeit vereinfachen können. Management, Vertrieb, interne Kommunikation, Marketing, Buchhaltung und vieles mehr – für all das gibt es Softwares, Apps und Websites, die dein Leben leichter machen.
Wir haben die 4 besten Tools zusammengetragen:
Häufige Fehler, wenn man sich selbständig macht
Herausforderungen von Selbstständigkeit gibt es ohne Ende, denn für viele Personen ist die Selbstständigkeit gewissermaßen ein Sprung ins Ungewisse. Fragen wie “Wie mache ich mich selbstständig?” oder “Mit was kann man sich selbstständig machen?” werde oft erst im Prozess der Planung so richtig beantwortet. Damit du die häufigen Fehler direkt von anfang an vermeiden kannst, haben wir sie hier für dich zusammengefasst:
1. Fehler – Nicht rechtzeitig um die Bürokratie kümmern
Generell gilt: Erst Bürokratie, dann selbstständig werden. Fast alle Fristen, egal ob Änderungen für die Krankenversicherung, Gewerbeanmeldung oder Angelegenheiten mit dem Finanzamt, müssen geklärt werden, bevor man sich mit seiner Idee selbstständig macht.
Auch wenn die Vorfreude und der Tatendrang noch so groß sein mag – du sparst dir einige an Problemen, wenn du dich zuerst um die Bürokratie kümmerst. Stelle also deinen Businessplan fertig auf, entscheide dich für eine Rechtsform und wende dich dann an die ganzen Ämter. Danach kannst du immernoch voller Energie anfangen zu arbeiten.
2. Fehler- Kein Branding
Ein Wiedererkennungswert von Anfang an hilft, um dein Unternehmen schneller bekannt zu machen. Personen, die mit deinem Produkt oder deinen Services zufrieden sind, können dann einen spezifischen Markennamen weiterempfehlen, den man auch anhand des Logos immer wieder erkennen kann.
Dieser Effekt bleibt aus, wenn du dich erst später um das Branding kümmerst. Eine gute Basis für das Design stellen immer die Normen, Visionen und die Philosophie deines Unternehmen dar, aus denen man eine Farbpalette und Logodesigns generieren kann.
3. – Die Mutation zum Workaholic
Gerade, wenn man von zuhause selbstständig ist, ist die Trennung von Arbeit und Privatleben schwierig. Auch wenn man für seine Sache brennt und möchte, dass das Unternehmen möglichst gut läuft, sollte man keine 24-Stunden-Schichten schieben und sich regelmäßig Pausen gönnen.
Die Devise “Selbstständig heißt selbst und ständig”, die viele wahrscheinlich aus der Schule oder dem Studium kennen, funktioniert für die Zeit, in der man Arbeit geplant hat – es müssen allerdings auch Auszeiten geplant werden.
>Tipp: Läute mit einem Ritual den Feierabend ein und nimm dir mindestens einen Tag komplett frei von der Arbeit. Die Möglichkeit zur Regeneration macht in der restlichen Arbeitszeit produktiver.
Fazit: Selbstständigkeit einfach gemacht
Bei dir steht fest: “Ich will mich selbstständig machen!” Nun, nach diesem Artikel, kannst du auch die Frage “Wie werde ich selbständig?” beantworten und deiner Selbstständigkeit steht nichts mehr im Weg als dass du die zehn Schritte zur Selbstständigkeit abarbeiten musst.
Mit Hilfe der hilfreichen Tools, der Netzwerk Events und der häufigen Fehler, die wir zusammengetragen haben, kannst du katalysiert in das Unternehmerleben starten und direkt richtig loslegen. Statt Dinge ausprobieren zu müssen und im Dunkeln zu tappen, kannst du deinem Unternehmen so zu schnellerem Erfolg verhelfen.
Du brauchst Inspirationen und Beispiele für Selbstständigkeit und Geschäftsideen, weil du noch nicht weißt, als was du dich selbstständig machen willst? Neben den Geschäftsideen, die wir gesammelt haben, kannst du auch dein Umfeld oder den Markt analysieren und darauf achten, wo du eine Lücke füllen könntest.
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