SMART Ziele formulieren und erreichen – so geht’s!

SMART Ziele formulieren zu können ist sowohl als Gründer:in, Manager:in aber auch angehende Führungskraft sehr wichtig. Wir haben hier eine detaillierte Erläuterung und Beispiele inkl. Übungen für dich.

Wieso sind SMART Ziele so wichtig?

Ziele geben uns Orientierung bei der Arbeit, in der Freizeit und auch zu Hause. Ziele werden gerne als Ansporn genommen, um Erfolge zu erzielen, die wiederum auch unser Selbstbewusstsein steigern. Kurz gesagt, der Mensch braucht Ziele, um Erfolge zu schaffen.

Doch wie erreicht man seine Ziele und das auch noch erfolgreich? Einfacher gesagt als getan, doch diese Technik könnte dir dabei helfen, deine Ziele erfolgreich zu erreichen. Wir erklären dir hier, wie die SMART-Methode funktioniert:

Smart Ziele: Bedeutung

Was heißt dieses „smart“? „Smart“ wurde 1981 zum ersten Mal von George Doran als Akronym erwähnt. Seither wurde es in unterschiedlichsten Kontext benutzt. Die Grundidee von „smart“ blieb jedoch überall gleich: ein Ziel so konkret und deutlich wie möglich zu formulieren, um so die maximale Leistung aus der Arbeit raus holen zu können.

Grundlegend für die SMART Methode ist laut Matthias K. Hettl die „Zielsetzung“. Um ein Ziel also erfolgreich zu erreichen, muss es klar und spezifisch festgelegt werden. Eine smarte Zielsetzung erfolgt nach einem einfachen Schema: spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

S – Spezifisch

Knapp, klar und konkret – kurz um, deine Ziele sollten spezifisch sein. Denk daran, es handelt sich nicht um irgendeine Arbeit, sondern eine ganz bestimmte: deine Arbeit. Je genauer du in deiner Zielsetzung bist, desto zielorientierter kannst du arbeiten.

Leg Verallgemeinerungen und Unklarheiten bei Seite und konzentrier dich auf präzise Aussagen. Aussagen wie: „Wir müssen mehr Umsatz machen,“ sind zu ungenau.

Versuch es stattdessen mit: „Wir müssen den Umsatz in den nächsten 5 Monaten in der Marketingabteilung steigern.“ So weiß jede/jeder genau, was bis wann erreicht werden soll. „Zielstrebigkeit“ ist das Motto. Versuch dein Ziel in einem kurzen, aber präzisen Satz zusammenzufassen.

Es gibt jedoch einen Haken: Wann hast du das gewünschte Ziel erreicht? Alles was höher ist als der bisherige Umsatz ist eine Steigerung. Damit kommen wir auch schon zum nächsten Kriterium für eine erfolgreiche Anwendung der SMART Regeln – die Messbarkeit.

M – Messbar

Eine messbare Veränderung ist hilfreich, um zu erkennen, ob man sich einem Ziel nähert oder entfernt. Bleiben wir bei dem obigen genannten Beispiel: Wie viel Umsatz willst du innerhalb der besagten 5 Monate erreichen? 5 % oder doch 10.000 € mehr als im Vorjahr?

Anhand deiner ausgewählten Maßstäbe kannst du nicht nur ablesen, wann du dein Ziel erreicht hast, du kannst auch sehen, wie weit du bereits in deiner Arbeit bist. Mehrere Kriterien geben dir eine Orientierung und du behältst bei deiner Arbeit den Überblick.

Dein Ziel sollte also messbar sein, damit eine Entwicklung nachgewiesen werden kann. Je nach Ziel solltest du zwei bis drei unterschiedliche Maßstäbe sein.

Hier ein paar Beispiele für smarte Kriterien und Maßstäbe, die du als Orientierung nutzen kannst:

·       Zeit (z. B. deine Bearbeitungszeit von 7 Tagen auf 5 Tage verschnellern)

·       Strecken (z. B. in einem Monat die 10 km Joggingrunde schaffen)

·       Gewicht (z. B. das Gewichtheben um 20 kg innerhalb von 2 Monaten erhöhen)

·       Finanzen (z. B. den Umsatz einer Firma um 10 % erhöhen)

A – Attraktiv

Solltest du in einem Team arbeiten, ist dieser Punkt besonders wichtig, um dein Projekt zum Erfolg zu bringen – Attraktiv. Warum möchtet ihr genau dieses Ziel erreichen? Greifen wir nochmal das Beispiel vom Anfang aus: „Wir müssen den Umsatz in den nächsten 5 Monaten in der Marketingabteilung um 10 % steigern, damit wir mehr Geld in unsere Weiterentwicklung investieren können.“

Das „A“ steht für Attraktivität. Formuliere deine Ziele positiv, so dass du Lust hast dich an die Arbeit zu setzen – weniger Langeweile, mehr Motivation. Um die Attraktivität deiner Zielsetzung zu steigern, kannst du aktive Verben nutzen und ein positives Vokabular einbauen.

Aussagen wie: „Ich will nicht mehr arm sein“, sind besonders durch das Wort „nicht“ negativ belastet und demotivierend. Versuch es stattdessen mit der folgenden Formulierung: „Ich möchte so viel verdienen, dass ich mir mindestens einmal im Jahr einen schönen einwöchigen Urlaub leisten kann.“ Hier hast du nun ein positiv formuliertes Ziel.

R – Realistisch

Kann ich diese Ziele erfolgreich erreichen? Ist die Zielsetzung realistisch? Wenn es Richtung Ende des Projektes zeitlich eng wird und klar wird, dass das Projekt zum Scheitern verurteilt ist, könnte dieser Punkt ein Grund dafür sein.

Zu viel Arbeit in zu wenig Zeit und ehe man sich versieht, funktioniert nichts mehr. Alles nacheinander, schließlich wurde Rom nicht innerhalb eines Tages erbaut. Bei deiner Zielsetzung solltest du stets darauf achten, dass sie mit deinen Mitteln und deiner Zeit erreichbar sind.

Es ist gut, sich hohe Ziele zu setzen, denn gerade das kann uns in unserer Arbeit motivieren. Du solltest dir gesunde Grenzen setzen, sodass du die Ziele erreichst, ohne dass sie dich überlasten. Fange klein an und arbeite dich mit der Zeit hoch. Du kannst zum Beispiel damit anfangen deine Aufgaben jede Woche um eine zu erhöhen, um so deine Grenzen auszutesten.

T – Terminiert

Bleiben wir beim Thema Zeit, denn auch sie kann sehr nützlich sein, um smart durch die Arbeit zu kommen. Erstell dir in deinem Kalender Termin, damit du weißt, bis wann welche Aufgaben erledigt sein sollten. Auch hier solltest du darauf achten, dass deine Aufgaben in einem realistischen Rahmen bleiben.

Leg für dich fest, wie viele Termine machbar sind und du auch wirklich täglich schaffst. Expert:innen empfehlen hier, sich höchstens fünf Aufgaben pro Tag zu stellen, um eine Überarbeitung zu vermeiden.

Tipp:
Schreib dir jeden Morgen auf einem Post-It oder Notizbuch deine 5 Tagesziele – auch Apps wie Daily 5 Tasks (für Apple) oder Daily Tasks: To Do List (für Android) können dafür genutzt werden.

Behalte die Notizen immer in deiner Nähe und streich jede erledigte Aufgabe von der To-Do Liste. So behältst du über den Tag hinweg den Überblick über deine Arbeit und kannst am Ende deines Arbeitstages deine Erfolge bewundern.

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Smart Ziele formulieren: W-Fragen zur Hilfe

Nicht jedem fällt es einfach, seine Ziele nach dem obigen beschriebenen Schema zu formulieren. Um es dir etwas einfacher zu machen, sind hier die wichtigsten W-Fragen, damit du die SMART-Methode an deinen Herausforderungen anwenden kannst:

Frage	Details
Wer ist an der Arbeit beteiligt?	Gerade, wenn du in einem Team arbeitest, ist es wichtig bewusst zu machen, wer alles an der Aufgabe oder an dem Projekt beteiligt ist.
Wo soll das Ziel erreicht werden?	Ist es ein Projekt für die Arbeit? Oder ist es eine persönliche Aufgabe, die du schaffen möchtest?
Was willst du erreichen?	Und denk daran spezifisch zu sein – knapp, klar und konkret.
Warum soll das definierte Ziel erreicht werden?	Orientiere dich hier an dem Punkt der Attraktivität des SMART Konzepts
Welche Anforderungen (oder sogar Einschränkungen) gibt es?	Das sind all deine ausgewählten Maßstäbe, wie Zeit oder Strecken – deine Orientierungspunkte in deinem Weg zum Ziel.

SMART Ziele Beispiele & Vorlagen – 2 Richtige & 2 Falsche

Hast du auch alles gut verstanden? Hier kannst du dein oben dazu gelerntes Wissen mit der Hilfe von Beispielen testen:

1. Beispiel: SMART Ziele formulieren für Unternehmen

Die Formel zum kopieren:
Ich möchte bis [T-terminiert] unseren [M-messbar] um [M-messbar] gesenkt/erhöht haben.

Frage dich bei den Zielen immer:

• Ist das Ziel realistisch?
• Ist das Ziel tatsächlich relevant für das Unternehmen?
• Ist das Ziel spezifisch genug? (Wenig bis kein Raum für Interpretation)

❌ So ist es falsch	✅ So ist es mit der SMART Methode richtig:
Das Unternehmen soll nicht so klein bleiben wie jetzt.	Unser Umsatz soll in den nächsten fünf Jahren um min. 30 % wachsen.
Wir machen einen zu geringen Umsatz, das muss an der schlechten internen Zusammenarbeit liegen.“	Wir fokussieren uns die nächsten drei Monate auf die interne Zusammenarbeit der Mitarbeiter:innen, um so den Umsatz bis zum Ende des Jahres um 5 % zu steigern.

2. Beispiel: SMART Ziele formulieren im Marketing

❌ So ist es falsch	✅ So ist es mit der SMART Methode richtig:
Wir erreichen nicht genug Nutzer:innen.	Wir werden die Reichweite auf Instagram durch wöchentlich zwei neue Inhalte und einmal tägliche Vorstellungen unserer Inhalte über andere sozialen Netzwerke um 20 Prozent erhöhen.
Das neueste Produkt macht zu wenig Umsatz.	Wir werden in den nächsten zwei Monaten unser neuestes Produkt weiterentwickeln, um es den Wünschen unserer Kund:innen anzupassen und den Umsatz bis zum Ende des Jahres um 10 % steigern zu können.

3. Beispiel: SMART Ziele formulieren in der Pädagogik

❌ So ist es falsch	✅ So ist es mit der SMART Methode richtig:
Die Kinder spielen nicht miteinander.	Wir bauen täglich eines von drei ausgewählten Gruppenspielen in die Tagesbetreuung ein, um das soziale Miteinander der Kinder zu fördern.
Im Kindergarten sieht es immer chaotisch und ungemütlich aus	Wir entwickeln innerhalb des kommenden Monats ein Konzept für die Kindergartenräume, damit jedes Spielzeug und Material seinen festen Platz hat und die Kinder sich zu jeder Tageszeit wohlfühlen können.

4. Beispiel: SMART Ziele formulieren im Privatleben

❌ So ist es falsch	✅ So ist es mit der SMART Methode richtig:
Ich habe keine Übersicht über meine Zeitplanung und vergesse sogar wichtige Termine.	Ich lege mir diese Woche einen digitalen Kalender an, den ich alle zwei Tage für max. 15 Minuten aktualisiere, um so den Überblick über meine Pläne und Termine zu behalten.
Ich will einen Iron Man irgendwann schaffen, aber dafür bin ich viel zu unsportlich.	Ich entwickle innerhalb der nächsten 7 Tage einen auf mich abgestimmten Trainingsplan, den ich die nächsten drei Monate absolviere, damit ich den 10 km in 3,5 Monaten innerhalb von 30 Min. schaffen kann.

SMART Ziele formulieren: Übungen

1. Übung:

Notiere dir zu jedem Punkt der SMART Methode die wichtigsten Inhalte deines Ziels – hier eine Vorlage, an der du dich orientieren kannst (nimm dir etwa 5-10 min pro Punkt Zeit, um nachzudenken):

Innerhalb ­­­______ (Zeitraum) werde ich folgendes Ziel erfolgreich erreichen: …

2. Übung:

Erinnerst du dich an die fünf W-Fragen von oben? Nun ist es an dir, sie nach und nach zu beantworten. Nimm dir auch hier mindestens 5-10 Minuten Zeit, um die Fragen in Ruhe zu beantworten:

• Wer ist an der Arbeit beteiligt?
• Wo soll das Ziel erreicht werden?
• Was willst du erreichen?
•  Warum soll das definierte Ziel erreicht werden?
• Welche Anforderungen (oder sogar Einschränkungen) gibt es?

SMART Ziele formulieren: Fazit

Die SMARTE Zielsetzung lässt sich aus einem Wort auslesen. Um eine erfolgreiche Zielsetzung formulieren zu können, arbeite dich wie oben beschrieben vom „S“, wie spezifisch, zum „R“, wie realistisch, vor.

Merke:
Smarte Ziele sind Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert.

Eine weitere Möglichkeit, die SMART-Methode anzuwenden ist es, wie oben erklärt, die fünf W-Fragen zu bearbeiten. Gleichzeitig kannst du die SMART Punkte, also spezifisch, messbar, attraktiv und realistisch, als Kriterien nutzen, um zu überprüfen, ob du eine gute smart orientierte Zielsetzung formuliert hast.

Insgesamt kannst du mit der beschriebenen Technik aufwendige und komplizierte Aufgaben oder Projekte von Beginn an gut strukturieren. Über die Bearbeitungszeit hinweg behältst du darüber hinaus einen guten Überblick. Du weißt wer, wann, was, mit welchen Anforderungen und warum eine Aufgabe erreicht werden soll.

Merke:
Die fünf W-Fragen: Wer, Wann, Was, Warum und mit welchen Anforderungen.