Resilienz Definition: Der Begriff resilience oder resiliency im Englischen steht für die Widerstadnsfähigkeit eines Materials, das auch hohen Belastungen standhalten kann. Auf Latein bedeutet das wort resilire in etwa “abprallen”. Eine bekannte Metapher für die Resilienz ist der Boxer, der immer wieder aufsteht, wenn er einen Schlag abbekommt.
Resilienz ist aber auch im alltäglichen Leben wichtig, denn auch dort erleben wir Rückschläge oder Niederlangen, mit denen man bei viel Resilienz besser umgehen kann. Somit ist Resilienz letztendlich auch ein wichtiger Faktor z.B. in der Vermeidung von Burn-Outs.
Das Gegenteil von Resilienz ist die Verwundbarkeit, die es uns einfach erklärt schwieriger macht, mit solchen Niederlangen umzugehen und weiterzumachen. Wer verwundbar ist, kann Resilienz allerdings lernen. Wir zeigen dir in diesem Artikel, was man dafür braucht und wie das geht.
Die 7 Säulen der Resilienz
Es gibt sieben hauptsächliche Faktoren, an denen man arbeiten kann, um Resilienz aufzubauen. Je nachdem, wo die eigenen Schwächen und Stärken liegen, kann man an der gesamten Resilienz arbeiten oder sich nach und nach auf seine verschiedenen Schwächen zu fokussieren. Das sind die sieben Säulen der Resilienz:
1. Optimismus
Optimismus ist die erste Grundeinstellung für mehr Resilienz. Optimismus heißt nicht, dass man alles nur durch die rosa-rote Brille sehen darf. Stattdessen kann man sich zum Beispiel auch mit dem Worst-Case-Szenario beschäftigen und so sehen, dass die Folgen gar nicht so schlimm sind oder dass es Lösungen für deine Probleme gibt.
Optimist:innen ignorieren nicht ihre Probleme, sondern versuchen, das beste daraus zu machen und ihre Perspektive zu ändern.
2. Akzeptanz
Hier geht es darum, das anzunehmen, was ist und realistisch zu sein. Wer gelassener mit Änderungen umgeht und dem Leben seinen Lauf gibt, anstatt immer alles managen zu müssen, wird deutlich mehr Resilienz entwickeln. Probleme und Herausforderungen sind dann nur noch ein kleiner Stein auf dem größeren Weg, den man genauso überwinden kann, wie alle Steine zuvor.
Passend dazu bieten wir viele Kraft gebende Zitate & Sprüche als Grafiken zum Download, die einen täglich daran erinnern, wie stark man eigentlich ist.
3. Lösungsorientierung
Wer Probleme hat, aber wenig Resilienz, rutscht oft in einen Kreislauf von Selbstmitleid und Beschweren über die Probleme. Personen mit Resilienz richten ihren Fokus auf die Zukunft und gehen davon aus, dass grundsätzlich alle Probleme gelöst werden können. Somit suchen sie bei Problemen nach einer Lösung und arbeiten gezielt darauf hin.
Tipp: Um Lösungen bzw. Ziele klar zu definieren, haben wir hier einen Artikel über die SMART Methode für dich
4. Selbstfürsorge
Wer sich um seine eigenen Bedürfnisse kümmert und sein Arbeits- und Freizeitleben in einer Balance behält, ist auch in Stresssituationen entspannter und kann besser damit umgehen. Selbstfürsorge heißt sowohl sich von Stressfaktoren zu trennen, aber auch mehr Faktoren für Entspannung in sein Leben einzubinden.
Weitere Artikel zum Thema Self-Care
Self-Care ist nicht nur für Resilienz wichtig, sondern auch um stressbedingte Krankheiten zu verhindern.
5. Netzwerk- und Beziehungsorientierung
Gesunde soziale Beziehungen halten auch dich gesund, denn du kannst mit anderen Personen deine Erfahrungen austauschen und um Rat fragen, wenn du nicht weiterweißt. Resilienz ist keine Eigenschaft, die du ganz alleine verfolgen musst.
Tipp: Unsere Auflistung aller Netzwerk-Events & Clubs aus ganz Deutschland hilft dir, das für dich und deine Bedürfnisse richtige Netzwerk und somit Umfeld zu finden.
6. Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist wahrscheinlich zuerst ein Wort, unter dem du dir nicht so viel vorstellen kannst. Gemeint ist damit nichts anderes als der Glaube an sich selbst und, dass das zur Resilienz gehört, macht total Sinn:
Wenn man an sich selber glaubt und davon überzeugt ist, dass man seine Probleme lösen kann, dann vertraut man auf den Prozess und seine Kompetenzen, die irgendwann zur Lösung führen werden.
Tipp: Hier findest du tolle Tipps und Übungen dein Selbstbewusstsein zu stärken
7. Zukunftsorientierung
Zukunftsorientierung meint in diesem Zusammenhang, dass man sich Ziele für seine nahe oder ferne Zukunft setzt, auf die man hinarbeiten kann. Wenn man solche Prioritäten hat und weiß was man will, weiß man auch, wie man mit welchen Problemen umgehen soll.
Zudem motivieren Ziele einen auch immer weiterzumachen und nicht aufzugeben. Unsere SMART Methode hilft dir dabei, deine Ziele klar zu definieren und sie zu erreichen.
FAQ
11 Resilienz Übungen für Erwachsene
Die Resilienz stärken ist wichtig – da sind sich fast alle Blogs zum Thema Selbstverbesserung einig. Aber warum eigentlich? Im menschlichen Leben läuft nicht immer alles perfekt – das ist normal.
Zum Beispiel
- erhält man die gewünschte Beförderung nicht oder man wird gekündigt
- eine geliebte Person in deinem Leben ist ernsthaft krank oder
- eine Partnerschaft endet, in der man sich auseinandergelebt hat
Resilienz hilft sowohl im Privatleben als auch Beruf, schneller mit Niederschlägen abzuschließen bzw. damit umzugehen. Statt sich dort aufzuhalten, kann man bei mehr Resilienz schneller wieder fangen und seiner Zukunft widmen.
💡 Zudem hilft es, Probleme als Chancen zu ‘framen’ und etwas Neues daraus zu lernen. Perspektivwechsel ist angesagt!
1. Entscheidungen treffen
Resiliente Menschen kennen ihre Ziele und können daher leichter Entscheidungen treffen. Das heißt aber nicht, dass man sofort sein ganzes Leben ausplanen muss. Man kann auch bei den kleinen alltäglichen Dingen anfangen schneller Entscheidungen zu treffen und lernen mit den Konsequenzen besser umzugehen.
Kleine Übung:
Wenn du gefragt wirst, was du Essen möchtest, sage nicht “Mir egal, entscheide du”.
> Vermeide unnötiges hin und her und versuche eine klare Antwort zu geben
Alternative:
Falls es dir schwer fallen sollte sofort eine klare Antwort zu formulieren, kannst du zunächst die Auswahl einschränken und sagen: “Ich hätte lust auf Sushi oder eine Bowl von Nebenan, was sagt dir mehr zu?”
Diese Übung kannst du auch auf andere Lebensbereiche übertragen.
2. Ein tägliches Ziel setzen
Wenn du langfristige Ziele hast, umso besser. Dann kannst du von diesen langfristigen Zielen Stück für Stück den Zeitabstand verringern, bis du schließlich einen Handlungsplan für einzelne Tage bzw. Wochen hast – Das sogenannte “Reverse-Engeneering”
Beispiel:
Ziel: Du möchtest dein französisch wieder auffrischen
Handlungsplan: Täglich 10 Min. Französisch für Anfänger Podcast hören oder min. 1 Std. / Woche Vokabeln üben
Ohne langfristige Ziele kann man zunächst damit anfangen, immer am Vorabend zu planen, was am nächsten Tag gemacht werden soll. Die Ziele müssen übrigens nicht immer auf Leistung und Arbeit gepolt sein, sondern können auch durchaus mal Dinge sein wie “Mit mir selbst auf ein Date gehen”.
3. Gedanken und Glaubenssätze neu formulieren
Wenn wir auf Probleme treffen, neigen wir oft zu Selbstmitleid und versuchen, das Problem aus der Welt zu schaffen. Was dabei vergessen wird, ist, dass Probleme auch Möglichkeiten sein können.
Um deine Gedanken neu zu ‘framen’, kannst du dich zum Beispiel fragen:
- “Inwiefern ist es das Beste, was mir passieren konnte?”
- “Was lerne ist aus dieser Situation, für das nächste mal?”
- “Wieso macht mich das so wütend, dass […] Habe ich vielleicht meine Erwartungshaltung nicht klar kommuniziert?”
So kannst du das Gute in den Dingen sehen bzw. die Lektion die du mitnehmen darfst erkennen, statt dich nur auf das Problem zu fokussieren.
Auch negative Glaubenssätze kannst du neu formulieren. Je öfter du das machst, desto leichter wird es dir irgendwann fallen automatisch eher das Gute in allem zusehen. Das zeigt, dass du an dich selbst glaubst, und steigert die Motivation, weiter an deinem Potenzial zu arbeiten.
Hier einige Beispiele wie du berufliche und private negative Glaubenssätze positiv umformulieren kannst:
Negativer Glaubenssatz | Positiver Glaubenssatz |
---|---|
“Ich kann das bald richtig gut!” | |
“Meine Leistungen sprechen für sich – Ich werde dieses Jahr noch Befördert!” | |
“Es ist genug Geld für alle da, 5.000€ Netto/Monat zu verdienen ist für mich umsetzbar.” | |
“Es gibt so viele tolle Menschen da draußen, die richtige Person wird zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben treten! “ | |
“Meine fachliche Expertise wird vom Team wertgeschätzt und wahrgenommen. Bei wichtigen Entscheidungen werde ich um Rat gebeten” | |
4. Hell yes vs. Hell no
Dies ist eine weitere Übung, um besser Entscheidungen zu treffen, aber auch um seinen Stress zu minimieren und sein Glück zu maximieren. Das Prinzip ist simpel: Immer wenn du vor einer Entscheidung stehst, fragst du dich, ob die Antwort auf eine der Optionen “Hell yes” ist – also, dass du das unbedingt machen willst. Alles andere, wo du dir nicht so sicher bist oder du Bedenken hast, ist ein “Hell no”.
Ich persönlich habe das Prinzip beim Recruiting neuer Mitarbeiter genutzt. Wenn ich mir bei einem Bewerber nicht sicher war oder das Gefühl hatte, ich müsste eine Nacht darüber schlafen, dann war es ein “Hell No”.
5. Dankbarkeitstagebuch führen
Resilienz kann auch dadurch gefördert werden, dass man seinen Fokus generell eher auf das Positive im Leben lenkt, die Probleme wirken dann automatisch viel kleiner. Ein Dankbarkeitstagebuch ist eine Option, mit der man das erreichen kann.
Einfache Übung:
– Jeden Morgen drei Dinge aufschreiben (oder laut sagen), über die man dankbar ist
– und am Abend drei Dinge, die den Tag besonders gemacht haben.
Zu Beginn kann man sich eine Liste mit Dingen machen, über die man dankbar ist und sich diese regelmäßig durchlesen.
6. Das Unvermeidbare akzeptieren
Teilweise gibt es Probleme oder Umstände, denen man nicht so leicht aus den Weg gehen kann und die man einfach aushalten muss – z.B. Ein Schicksalsschlag, auf den man keinen Einfluss hat.
Der erste Schritt, um mit diesen Dingen abzuschließen, ist sie als unvermeidbar und wahr zu akzeptieren, denn erst dann kann man richtig mit ihnen umgehen. Einigen hilft Meditation, anderen das Führen eines Tagebuchs, um sich der Umstände und Gedanken bewusst zu werden und ihnen Luft zu machen.
Tipp: Finde einen Weg der zu dir passt. Erzwinge nichts.
7. Schlechte Angewohnheiten umdeuten
Wir alle haben Angewohnheiten oder “Coping mechanisms”, die mal mehr, mal weniger gut sind. Einige rauchen zum Beispiel gegen Stress und andere treiben täglich Sport um sich abzulenken – das Schöne ist, dass du schlechte Angewohnheiten umdeuten oder ersetzen kannst, wenn du es willst.
Frage dich dafür:
- Was genau möchte ich mit meinen schlechten Angewohnheiten bezwecken? bzw. was geben sie mir?
Rauchen wird zum Beispiel oft als Möglichkeit gesucht, aus allem einmal kurz herauszukommen und sich fünf Minuten Pause an der “frischen” Luft zu nehmen.
Kleine Übung: Wie wäre es mit einer Alternative, z.B. ein kleiner Spaziergang um den Block für etwas Ruhe oder eine kleine Pause mit Musik in den Ohren und einem Tee in der Hand
8. Bisherige Erfolge wertschätzen
In so gut wie keinem Leben läuft alles immer nur schlecht – zwischen den negativen Ereignissen gibt es immer wieder positive Momente und Erfolge, die man ebenso oder sogar mehr beachten sollte.
- Mach dir eine Liste mit allem, was du bisher erreicht hast, und lese sie dir eine Zeit lang mindestens einmal pro Tag durch, um deine Erfolge mehr in dein Gedächtnis zu rufen.
Hier ein paar Beispiele, die. dicheventuell inspirieren:
Berufliche Erfolge | Private Erfolge |
---|---|
Ich habe das Projekt […] erfolgreich geleitet und abgeschlossen. Dieses Projekt hat der Firma […]€ eingebracht | Ich habe mir für meine Freundschaften mehr Zeit genommen und tolle Erinnerungen kreiert |
Mein Stundensatz hat sich um […]€ erhöht, ich bin meinem Ziel noch näher | Ich bin glücklicher mit mir selbst als letztes Jahr, meine Self-Care Maßnahmen zeigen Wirkung |
Ich habe die Beförderung erhalten, für die ich so hart gearbeitet habe | Ich habe endlich Zeit gefunden töpfern zu lernen und es macht mir großen Spaß |
Ich bin Mitglied in einem neuen Business Netzwerk und ziemlich aktiv noch dazu – Das habe ich echt lange aufgeschoben | 2022 war ich ca. 43x joggen, das ist 40x mehr als das Jahr davor |
9. Mit Freund:innen treffen oder neue Leute kennenlernen
Ein Teil der Resilienz ist auch, sein soziales Netzwerk zu stärken. Achte daher darauf, dich auch in herausfordernden Zeiten nicht komplett zu isolieren und such Rat oder Ausgleich bei deinen Freund:innen.
Zu diesem Punkt zählt auch, dass man neue Menschen kennenlernen kann, zum Beispiel auf den Netzwerk Events, die wir gesammelt haben. Andere gute Orte, um neue Personen kennenzulernen, ist bei einem ehrenamtlichen Engagement oder bei einem gemeinschaftlichen Hobby wie Kunst oder Sport.
Richtig Netzwerken
10. Achtsamkeit
Achte im Alltag darauf, wie du dich fühlst, was du gerade brauchst und was du möchtest. Oft kommen wir mit Problemen nicht gut klar, weil wir versuchen ihnen aus dem Weg zu gehen. Allerdings hilft die Konfrontation mit deinen Gedanken und Gefühlen, einen Ausweg zu finden und schneller zu einer Lösung zu kommen.
Hier einige hilfreiche Artikel dazu
- Mehr Work Life Balance: 21+ Tipps und 3 gängige Fehler
- 75+ Kraft gebende Sprüche für mehr Mut und Hoffnung
- Selbstbewusstsein stärken: 15 einfache Tipps + Übungen
- 12 Tipps gegen Müdigkeit – Das hilft wirklich
11. Pausen machen
Wenn alles zu viel wird, heißt das nicht sofort, dass man den Job kündigen muss, sein:e Partner:in verlassen soll und seine Kinder zur Adoption freigeben wird. Meist ist dieses Gefühl von “zu viel” einfach nur ein Zeichen dafür, dass wir mal abschalten und entspannen müssen. Danach kann man dann voller frischer Energie weitermachen.
Tipp: Pausen bringen keine Entspannung, wenn du dich dabei schlecht fühlst und dir Sorgen machst. Erlaube dir die Zeit für Pausen und du wirst automatisch qualitativere Entspannung erleben.
6 Resilienz Übungen für Kinder
Resilienz fängt nicht erst bei Erwachsenen an. Auch bei Kindern kann man bereits früh die Resilienz stärken und sie so von Anfang an zu einer starken und reflektierten Person heranziehen. Das bringt nicht nur zuhause etwas, wenn man als Eltern mit dem Kind kommuniziert, sondern vor allem auch im schulischen Umfeld.
Wir zeigen dir sechs verschiedene Übungen für Kinder:
1. Selbstwahrnehmung
Kinder lernen die Selbstwahrnehmung erst nach und nach. Allerdings kann man sie darin unterstützen, indem man Übungen dazu macht, den Körper und Emotionen besser fühlen zu können. Dazu gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Aktivitäten:
- Eine bestimmte Bewegung oder einen Gegenstand bewusst wahrnehmen, also darauf zu achten, wie es sich anfühlt und wie sich das Körperteil dabei anfühlt.
- Die Emotionen regelmäßig auszusprechen und zu begründen, falls möglich
- Verschiedene Muskeln aktiv anspannen und wieder entspannen
- Grimassen ziehen oder Emotionen im Gesicht nachstellen
2. Gefühle regulieren lernen
Auch Kinder können lernen selber und eigenständig mit ihren Gefühlen umzugehen und sie Gründen zuzuordnen.
Eine bekannte Übung ist:
Verschiedene Emotionen und Gedanken dem Regen oder der Sonne zuzuordnen
Sonne =Gute Gedanken
Regen = Schlechte Gedanken
Anschließend kann man darüber nachdenken, wie man den Regen loswerden kann oder inwiefern der Regen etwas Gutes sein kann.
3. Positive Selbstwahrnehmung stärken
Kinder können manchmal ganz schön gemein zueinander sein. Man kann das Kind resilienter machen, indem man von Anfang an sein oder ihr Selbstbewusstsein stärkt, denn das ist er oder sie nicht mehr so abhängig von den Kommentaren anderer.
Eine schöne Übung ist zum Beispiel:
– Eine Komplimente-Box zu erstellen, in die die Familie und Freund:innen des Kindes Zettel mit Komplimenten packen.
– Im nächsten Schritt kann auch das Kind selber Zettel mit Dingen in die Box packen, die er oder sie selber an sich mag.
So kann das Kind immer wieder durch die Box gucken oder sich einige der Zettel vorlesen lassen.
Eine weitere tolle Übung, die ich bei meiner Schwägerin entdeckt habe:
Auf dem Schulweg wiederholen ihre zwei Töchter folgende positiven Glaubenssätze:
– “Ich bin stark und klug!”
– “Ich bin selbstbewusst und mutig!”
– “Ich schaffe alles, egal wieviele Anläufe ich dafür brauche!”
4. Soziale Kontakte
Regelmäßig etwas mit der Familie und mit Freund:innen zu machen, baut das soziale Netzwerk des Kindes aus.
- Die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten wie einem Sportverein sind also ideal dafür
- Gemeinsame Lesen ist ein positiver Extraeinfluss für das Kind, denn durch die fiktiven Situationen aus Geschichten kann es viel über Sozialkompetenzen mitnehmen
5. Stressbewältigung
Stress fängt nicht erst im Erwachsenenalter an. Auch Kinder können gestresst sein, wenn sie in der Klausurenphase sind, ihnen gleichzeitig gesagt wird, dass sie ihr Zimmer aufräumen sollen, und sie noch irgendwie Freund:innen und Hobbies unter einen Hut bekommen sollen.
Mit den Kindern üben, “Nein” sagen reden und entspannende Atemübungen zu trainieren kann bei der Stressbewältigung helfen.
Wichtig: Für Eltern heißt das dann aber auch, die Grenzen der Kinder zu akzeptieren und ihnen das Vertrauen zu geben, dass sie ehrlich sind. Wer versucht, bei einem Nein trotzdem Autorität auszuüben, kann dem Kind das Gefühl geben, dass seine oder ihre Ansicht nicht ernst genommen wird.
6. Probleme lösen
Als Elternteil sollte man Kindern nicht immer alle Lösungen zu ihren Problemen vorgeben. Stattdessen kann man ihnen die Methoden für das Lösen von Problemen an die Hand geben und sie zunächst alleine überlegen lassen. Dazu gehört allerdings auch, dass man sich als Vertrauensperson etabliert, wenn das Kind mal alleine zu keiner Lösung kommen sollte – auch um Rat zu fragen kann Teil eines Lösungsansatzes sein. Das gilt übrigens auch für Erwachsene 😉
7 Dinge die NICHT für Resilienz stehen
Manchmal werden Dinge fehlinterpretiert, indem man nur einen Teil der Wahrheit sieht oder Dinge verwechselt. Resilienz ist mit seinen sieben Säulen ein breites Feld, das oft fehlinterpretiert wird oder vereinfacht wird, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll. Wir haben uns mit der Frage “Was ist Resilienz nicht?” beschäftigt, um Missverständnisse zu vermeiden:
1. Stressmanagement
Auch wenn Stress mit der Resilienz zu tun hat, handelt es sich nicht um eine reine Methode, um den Stress zu vermindern. Es geht eher darum, mit Stress umgehen zu lernen und trotz stressigen Phasen im Leben weiterzumachen.
2. Achtsamkeitstraining
Achtsamkeit ist eine Übung, mit der man mehr Resilienz erreichen kann, nämlich indem man besser auf seine Bedürfnisse eingeht und die Gedanken versucht umzuformen. Allerdings ist das Achtsamkeitstraining nicht das Hauptziel oder die einzige Methode für Resilienz.
3. Kommunikationstraining
Resilienz und Kommunikationstraining haben nur wenig miteinander zu tun. Beim Kommunikationstraining lernt man vor allem, sich nach außen zu repräsentieren. Beim Resilienztraining geht es allerdings vor allem darum, die innere Resilienz zu stärken
4. Prävention gegen Burnout
Ein netter Nebeneffekt von Resilienz ist, dass es oft auch bei der Burnoutvermeidung hilft. Auch das ist allerdings nicht das hauptsächliche Ziel oder der hauptsächliche Gedanke dahinter. Resilient wäre so zum Beispiel auch eine Person, die ein Burnout hatte, sich das nimmt was sie braucht und die nötigen Änderungen in ihrem Leben unternimmt, um ein erneutes Burnout zu vermeiden und dann weitermacht.
5. Training für Empathie
Empathisch sein ist eine schöne Eigenschaft und in einem anderen unserer Artikel haben wir mehr darüber geschrieben – zur Resilienz gehört die Empathie allerdings nicht so wirklich. Während bei Empathie der Fokus vor allem auf die Mitmenschen und ihre Emotionen und Gefühle ist, liegt der Fokus von Resilienz viel mehr auf der Selbstentwicklung und dem Durchhaltevermögen.
Empathie entwickeln - So wirst du empathischer
6. Training für Gesundheit
Gesunde Verhaltensweisen können zu mehr Resilienz führen, weil man dann weniger anfällig für Stress ist. Allerdings ist der Hauptpunkt von Resilienz nicht, dass man perfekt gesund ist, sondern eher, dass man, auch wenn man mal nicht gesund ist oder mal ein paar Wochen das Training ausfallen lassen muss, wieder mit seinem Training anfängt – es geht eher um die Disziplin und das immer wieder Neuanfangen statt um die Gesundheit an sich.
7. Meditation
Meditation kann helfen, sich über seine Gedanken und Ziele klarer zu werden. Allerdings ist es zum Beispiel nicht resilient, wenn man den ganzen Tag nur meditiert und sich so zurückzieht. Meditation ist also ebenfalls eher eine Übung, die zu mehr Resilienz beitragen kann, wenn man sie richtig nutzt.
Bin ich Resilient? Der Test
Es gibt verschiedene Fragestellung, die sich auf die einzelnen Säulen der Resilienz abzielen, mit denen man prüfen kann, ob man resilient ist oder nicht. Wir haben die besten Fragen für deinen Selbsttest zusammengefasst:
- Verfolge ich meine Pläne, wenn ich welche erstellt habe?
Ja = Ein Pluspunkt für die Resilienz
- Stimmst du der Aussage zu?: Normalerweise schaffe ich alles irgendwie.
Ja = Ein Pluspunkt für die Resilienz
- Verlässt du dich eher auf dich selbst oder auf andere?
Du verlässt dich auf dich = ein Resilienz-Pluspunkt
- Magst du dich?
Je mehr du dich magst, desto höher ist in der Regel auch deine Resilienz, weil du dann mehr auf deine Bedürfnisse achtest und deine Motivation, Ziele zu verfolgen, höher ist.
- Kannst du gut Entscheidungen treffen?
Ja = Ein Pluspunkt für die Resilienz
- Wie viel Disziplin hast du?
Je mehr Disziplin, desto mehr Resilienz. Das heißt nämlich, dass du das durchziehen kannst, was du dir vorgenommen hast.
- Wie wichtig sind dir Kommentare von anderen?
Je unabhängiger du von den Kommentaren anderer bist, desto mehr Resilienz hast du.
- Glaubst du, du kannst deine großen Ziele erreichen?
Wenn ja, dann hast du in der Selbstwirksamkeit als Säule der Resilienz einen Pluspunkt.
>Tipp: Um dich ein bisschen mehr mit dir auseinanderzusetzen, kannst du dir Konzepte wie Human Design gucken. Ob du daran glaubst, ist eine Sache. Auch ohne den Glauben daran kann man allerdings die Informationen zur Vorlage nehmen um zu gucken, was auf dich zutrifft und was eher nicht.
Bücher, Podcasts & Co. zum Thema Resilienz
Unser Artikel ist nur ein erster kleiner Einblick zu der Welt der Resilienz, Methoden zur Verbesserungen und den neusten Forschungsergebnissen. Wenn du dich mehr in das Thema vertiefen willst, empfehlen wir folgende Bücher, Podcasts und Co.:
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Fazit: Mit Resilienz Probleme meistern
Resilienz ist nicht nur beim Chef, unabhängig vom Führungsstil wichtig, sondern bringt allen Personen etwas – deswegen wird in vielen Businessbüchern auch davon geredet, dass man sein Selbstbewusstsein stärken soll oder konkrete Ziele brainstormen soll.
Wichtig ist aber auch, dass Resilienz kein Alleingang ist und du auch externe Hilfe suchen kannst, besonders wenn du gerade erst anfängst, an deiner Resilienz zu arbeiten. Das können zum Beispiel Motivationssprüche oder kraftgebende Sprüche sein, aber auch Freund:innen.
Nur nicht vergessen: Danke sagen für die Hilfe die man erhalten hat, denn so kannst du zeigen, wie wertvoll die Freundschaft für dich ist.