Brainstorming - She Succeeds

Brainstorming – 5 Methoden, 3 Alternativen & häufige Fehler

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Brainstorming hat jede Person schon einmal gehört und wahrscheinlich auch schon einmal gemacht. Doch was ist Brainstorming überhaupt und was bedeutet Brainstorming?

Definition: Was bedeutet Brainstorming?

Im Wörterbuch steht folgende Definition:
Substantiv, Neutrum [das]BESONDERS WIRTSCHAFT
Verfahren, durch Sammeln von spontanen Einfällen [der Mitarbeiter(innen)] die [beste] Lösung für ein Problem zu finden”zu einem Brainstorming zu neuen Produktideen einladen”

Der Begriff Brainstorming wurde von Alex Osborn geprägt und von Charles Hutchison Clark weiterentwickelt. Vor allem wird Brainstorming in der Persönlichkeitsentwicklung und in der Wirtschaft zum Design Thinking genutzt, aber auch aus zum Beispiel Methoden für den Unterricht kennen viele die Mindmaps, die man für Brainstorming genutzt hat. Allgemein ist Brainstorming als Kreativitätstechnik bekannt. Doch welche Methoden und Techniken gibt es, was sind die Vor- und Nachteile und gibt es alternative Methoden? Diese Fragen und mehr klären wir in diesem Artikel anhand von Brainstorming Beispielen.

Wie funktioniert Brainstorming?

Brainstorming ist eine Gruppentechnik für die Ideenfindung, bei der spontan und kreativ ein “Sturm an Ideen” – kommend von “to storm” im Englischen – ausgelöst werden soll. Brainstorming auf deutsch wird oft Kopfsalat, Ideenfindung oder Denkrunde genannt.

> Tipp:
Brainstorming kann man auch mit einem Blatt Papier alleine machen – es muss keine reine Gruppentechnik sein.

Brainstorming Regeln gibt es kaum – die Methoden variieren sehr, je nach jeweiliger Präferenz. Die einzige feste Tegel ist, dass die Ideen während des Brainstormings nicht gefiltert werden sollen. Auch wenn eine Idee einem “dumm” oder nachteilig vorkommt, sollte diese trotzdem in den Raum geworfen werden und die Teilnehmer:innen sollten mit ihrer Reaktion, sei es negativ oder positiv, bis nach dem Ende des Brainstormings warten.

Hier ein paar Richtlinien für das Brainstorming:

  • Quantität geht vor Qualität
  • keine Kritik, Diskussion oder Kommentare (sonst wird der Ideenfluss gestört)
  • Protokollierung von allen Ideen
  • um die Ecke denken und gegenseitig inspirieren
  • Frei denken – Je außergewöhnlicher, desto besser.

Außer etwas zum Schreiben und einer Person, die protokolliert, braucht man kaum etwas für die Durchführung. Auch eine Moderation ist nur nötig, wenn man bei der Durchführung merkt, dass es sonst zu chaotisch wird – oder man beschränkt einfach die Gruppengröße.

>Tipp: Personen, die nichts gesagt haben, gerne ab und zu ansprechen, um diese Menschen zu fördern. Womöglich haben diese Personen sich einfach noch nicht getraut, ihre Idee mitzuteilen. Aber nie eine Antwort erzwingen!

Anschließend an das Brainstorming kann in einer offenen Diskussion und in einem Ausschlussverfahren näher unter den ganzen Vorschlägen ausgewählt werden.

Brainstorming Vor- und Nachteile

Brainstorming wird, je nach Umfeld, mal mehr mal weniger genutzt. Besonders in der Schule war die Methode immer beliebt zum Einstieg in ein neues Unterrichtsfeld, bei Unternehmen variiert die Nutzung allerdings. Warum ist das Brainstorming so (un)beliebt?

Vorteile des Brainstormings

  • Jede Person hat eigene Fähigkeiten und Kenntnisse, sodass es eine große Variation an Ideen gibt.
  • Ideen anderer führen oft zu mehr eigenen Ideen – es kommt zu einer Kettenreaktion von Ideen.
  • Keine Kritik der Ideen führt zu Umfeld der Akzeptanz.
  • Man kann einen Großteil der Mitarbeiter:innen in den Ideenprozess einbinden.

Brainstorming Nachteile

  • Erfolg vom Brainstorming hängt von der individuellen Kreativität der Teilnehmenden ab.
  • Machtspielchen innerhalb der Firma können die tolerante Atmosphäre schnell verzerren.
  • Gruppendenkmuster können reproduziert werden, was es erschwert “out of the box” zu denken.
  • Anderen zuhören und gleichzeitig nachdenken zu müssen, kann die Produktivität blockieren.

Brainstorming Methoden & Techniken

Die Variationen der Brainstorming Methode kann man generell durch zwei Faktoren kategorisieren: Ob das Ideensammeln in der Gruppe oder ob die Methoden alleine stattfinden und ob jede Person für sich Ideen niederschreibt oder ob es eine protokollierende Person gibt. 

Es lohnt sich, die verschiedenen Methoden für Brainstorming auszuprobieren. In einem Experiment der Universität Utrecht fand man heraus, dass allein nachdenkende Teilnehmer bis zu 50% mehr und bessere Ideen hatten als die Gruppen, die den traditionellen Weg nach Osborn nutzten.

ABC-Brainstorming

Bei dieser Art des Brainstormings ist die Idee, dass für jeden Buchstaben eine passende Idee gesucht wird. Eine Gefahr bei dieser Technik kann sein, dass der Ideenfluss durch die Versteifung auf fehlende Buchstaben gehemmt wird oder dass Ideen verloren gehen, weil man für diesen Buchstaben schon etwas ausgefüllt hat.

>Tipp:
Diese Technik eignet sich vor allem, wenn die Ideen im Brainstorming anfangen zu stocken.

Brainwriting

Brainwriting bedeutet nichts anderes, als dass jede Person auf einem Zettel ihre eigenen Ideen niederschreibt. Die Idee dahinter ist, dass sich die Stichpunkte so anonymisieren lassen und dass man nicht unbedingt einen gemeinsamen Konferenzraum braucht, um zu brainstormen.

Wenn man weiß, dass in der Gruppe Menschen schüchterne Personen sind oder Sprachbarrieren das gemeinsame Brainstorming schwierig machen, dann stellt das Brainstorming eine gute Alternative dar.

Brainwalking

Mit Spazieren hat diese Idee nicht so viel zu tun – stattdessen werden Plakate und Notizen im Büro verteilt, die immer wieder ins Auge der Teilnehmer:innen fallen und so das Kreativitätszentrum immer wieder aktivieren. Ideen kommen von überall her und so kann man die äußeren Einflüsse besser nutzen.

Man kann sozusagen den Verstand einfach wandern lassen und schnell aufstellen und etwas aufschreiben, wenn einem im Arbeitsalltag eine Idee kommt. Der Vorteil an dieser Technik ist, dass der Zeitdruck von dem normalen Brainstorming fehlt und die Teilnehmenden spontane Gedanken im Laufe des Arbeitstages verwerten können.

Round-Robin-Brainstorming

Bei dieser Art des Brainstormings bilden alle Teammitglieder einen Kreis und bringen der Reihe nach Ideen zu einem bestimmten Thema ein. Die protokollierende Person kann mitmachen, aber auch als außenstehende Person alles aufschreiben.

6-3-5 Methode

Bei dieser Methode braucht es sechs Teilnehmer, die zu einer festgelegten Fragestellung jeweils drei Ideen auf ein Blatt Papier schreiben. Die Zeit für die Bearbeitung einer Fragestellung liegt in der Regel zwischen 3 und 5 Minuten, kann allerdings auch länger oder kürzer sein. 

Anschließend werden die Blätter an die nächste Person weitergereicht, die die Ideenliste mit eigenen Gedanken ergänzt oder die Ideen weiterführt. Das passiert insgesamt 5 Mal- also bis jede Person alle Zettel einmal hatte.

>Tipp:
Anschließend kann man, da alle bei der Weiterentwicklung von allen Ideen involviert waren, sehr gut über die gesammelten Ideen diskutieren.

Alternative: Online Brainstorming Tools & Apps

Teamplattformen wie Slack ermöglichen mittlerweile auch digitale Ideensammlungen, bei denen Ideen in Form eines Posts hinterlassen werden können. Jede Person macht dann sozusagen ihr eigenes kleines Brainstorming, aber alle Ideen können zusammen ausgewertet werden.

>Tipp:
Durch eine möglichst kurzfristige Deadline kann man die spontane Kreativität der Mitarbeiter:innen fördern.

Virtuelle Brainstorming Methoden sind bequem, umgehen allerdings den Vorteil der offenen Gesprächskultur bei Ideensammlungen in Anwesenheit. Allerdings stellt es eine einfache Alternative bei weiten Reisewegen und Mitarbeiter:innen im Home Office dar. Eine Videokonferenz kommt der eigentlichen Idee vom klassischen Brainstorming am nächsten.

Wir stellen euch drei Plattformen vor, mit denen man viele Brainstorming Methoden digital nutzen kann.

Miro Brainstorming App She Succeeds

Brainstorming Tool #1: Miro

Miro ist die digitale Version einer Post-It-Wand. Mit einer Vielzahl farbiger Notizzettel, Reaktionsfunktionen und verschiedenen Organisationsmöglichkeiten kann man in Echtzeit zusammenarbeiten – wie auf einem echten Whiteboard. Es gibt eine freie Version, aber auch bezahlte Versionen, mit denen man mehr Funktionen freischalten kann.

Mural Brainstorming App She Succeeds

Brainstorming Tool #2: Mural

Mural ist eine weitere Plattform, die einer Post-It-Wand gleicht. Auch hier gibt es verschiedene Preisstufen, angefangen bei der kostenlosen Stufe. Im privaten Modus kann zudem jede Person an eigenen Ideen arbeiten, die man dann zusammenbringen kann.

Mural Brainstorming App She Succeeds

Brainstorming Tool #3: Mindmeister

Mindmeister ist eine Plattform für Mindmaps, die sich in der Gliederung direkt anpasst und durch den Fokusmodus, eingebettete Medien und die Kommentarfunktion Vorteile bringt, die eine analoge Mindmap nicht hat. Auch hier gibt es von dem kostenlosen Basistarif bis hin zur Businessversion mehrere Angebote.  

Brainstorming Beispiele & Vorlagen

Brainstorming ist bei allen Gelegenheiten hilfreich, wo es darum geht, neue Ideen zu finden oder ein Problem zu lösen.

So lohnt sich das Brainstorming nicht nur für Gruppen im Unternehmen oder in der Bildung, sondern auch für den persönlichen Gebrauch alleine oder mit Freunden.

Der Vorteil bei all diesen verschiedenen Anlässen ist jedoch der gleiche: Man kann urteilsfrei Ideen sammeln und kommt so auf Sachen, auf die man sonst nicht gekommen wäre. Doch was sind Brainstorming Beispiele?

Im privaten Gebrauch kann man zum Beispiel für die Urlaubsplanung brainstormen, wobei erstmal alle Personen, die mitkommen, alle Aktivitäten nennen können, auf die sie Lust haben. Später wird dann aussortiert, was zu viel kostet oder worauf die Mehrheit keine Lust hat .

Im Unternehmen kann man zum Beispiel den Slogan für die neue Werbekampagne brainstormen. Wenn man nicht nur Personen aus der Werbeabteilung in das Brainstorming Meeting oder das Brainstorming Team holt, bekommt man oft ganz andere Ideen und Perspektiven aus den anderen Abteilungen und kann diese für das Unternehmen nutzen.

Mit unserer Vorlage kannst du direkt mit dem Brainstorming anfangen.

Reverse Brainstorming

Mit dieser Strategie kann man ein Problem oder eine Aufgabe aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Zunächst werden die Problemverursacher oder die Faktoren, die in eine Aufgabe hereinspielen, gebrainstormt. 

> Tipp:
Das funktioniert nicht nur bei Problemen, sondern zum Beispiel auch bei der Suche nach einem neuen Slogan – indem man zuerst die Zielgruppe oder die Eigenschaften der Firma oder des Produktes analysiert.

Anschließend geht man von diesen Faktoren zur Lösung des Problems oder der Aufgabe und brainstormt mögliche Lösungen.

Häufige Brainstorming Fehler

Viele Nachteile von Brainstormings entstehen nicht allein durch das Konzept, sondern eher durch Fehler bei der Anwendung. Wir haben einige häufige Fehler aufgelistet, damit du sie vermeiden kannst:

Ungenaue Fragestellungen

Es ist schwierig, Ideen zu sammeln, wenn man gar nicht weiß, wofür man überhaupt brainstormt. Wenn also zu unspezifische Ideen kommen oder niemand so wirklich weiß, was er oder sie sagen soll, dann liegt das wahrscheinlich an der Fragestellung.

Die leisen Personen werden ignoriert

Survival of the loudest ist definitiv der falsche Ansatz für das Brainstorming. Stattdessen ist es wichtig, dass man eine so angenehme Atmosphäre schafft, dass auch die leiseren oder schüchternen Personen das Gefühl haben, sie können sich beteiligen.

>Tipp:
Um diese Personen für den Anfang zu ermutigen, kann man sie auch ab und zu persönlich ansprechen.

Der Chef wird autoritär

Wenn der Chef in der Brainstorming Session zu oft das letzte Wort hat und die Ideen der anderen häufig kommentiert, weiterführt oder verändert, dann wird schnell eher das gesagt, was der Chef wahrscheinlich hören will, und nicht das, was den Teilnehmenden gerade in den Sinn kommt. Brainstorming mit dem Chef geht daher nur, wenn er auch die Vorschläge der anderen akzeptiert und auf Augenhöhe mitdiskutiert.

Bewertung während des Brainstormings

Wenn man sich zu schnell auf eine Idee oder eine Richtung fokussiert, gehen oft viele Ideen verloren und man findet sich schnell in einer sehr detailreichen Sackgasse ohne viel Auswahl. Deswegen ist es wichtig, dass man während des Brainstormings noch nicht wertet.

>Wichtig:
Teilweise können unterbewusste Wertungen nicht vermieden werden. Protokollierende oder moderierende Personen können dann mit gezielten Fragen das Team in eine andere Richtung lenken.

Fehlende Folgeschritte nach dem Brainstorming

Es hilft nicht, die Ergebnisse des Brainstormings festzuhalten, wenn es nicht über konkrete Ergebnisse in den Austausch geht oder wenn man keinen Plan hat, wie man mit den Informationen umgehen soll.

Damit sich die Erkenntnisse nicht in den Sand verlaufen, sollte man daher diszipliniertes Zeitmanagement einhalten und den Ablauf vorplanen.

Fazit: Brainstorming sorgt für Kreativität im Unternehmen

Wenn man die häufigen Fehler in seiner Planung beachtet, ist das Brainstorming – egal welche Methode man nutzt – so gut wie immer eine Bereicherung und eine Möglichkeit, mehr Mitarbeiter:innen als die Chefetage in die Ideenfindung mit einzubinden. Richtig ausgestaltet überwiegen klar die Vorteile gegenüber den Nachteilen. Zusätzlich können digitale Plattformen den Ablauf beim Brainstorming verbessern.

FAQ

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